Der erste Wirtschaftsstammtisch des Jahres fand auf königlichem Boden statt. Schon als die 21 Unternehmerinnen und Unternehmer durch eines der beiden großen Haupttore des Schloss Marienburg den Innenhof betraten, wurden die ersten Überlegungen über die Bewohnbarkeit des Schlosses angestellt.

Die Führung befasste sich mit der Sonderausstellung „Der Weg zur Krone“. Hier wurde im ersten Geschoss des Schlosses, dem Königinnenflügel, die Geschichte der Welfen vom Kurfürstentum über die Personalunion mit dem Britischen Königshaus bis hin zum österreichischen Exil des letzten Königs von Hannover erläutert. Zur Überraschung aller war nicht König Ernst-August, welcher vor dem Hannoverschen Hauptbahnhof auf seinem Pferd sitzt, der letzte König von Hannover, sondern sein Sohn Georg V., welcher auch der Blinde König genannt wurde. Die Erklärungen unseres Schlossführers wurden mit vielen Exponaten veranschaulicht. Unter anderem war ein Königsthron zu sehen, welchen sich einige Teilnehmer gut als neuen Chefsessel vorstellen konnten. Auch die lebensgroßen Bilder waren sehr beeindruckend und vermittelten gelegentlich das Gefühl, die Königsfamilie erwache gleich zum Leben. Höhepunkt der Führung waren die Königskrone, die Prinzessinnen Korne und das Zepter des Hauses Hannover, welche nach 1866 wieder erstmals in Hannover zu sehen sind. Die Fragen nach dem Versicherungswert und auch den Sicherheitsmaßnahmen wurden leider nicht beantwortet. Auch ein spontanes Kaufangebot aus der Runde wurde vom Schlossführer mit dem Hinweis abgelehnt, dass der Wert nicht zu beziffern sei.

Nach einer kurzen Pause zum Aufwärmen auf dem Innenhof oder auch in den Toilettenräumen begann die Führung durch das Erdgeschoss des Schlosses. Durch den gut erhalten Zustand der Marienburg, ihrer Räumlichkeiten und der noch vorhanden Möbel erhielten die Teilnehmer einen guten Eindruck vom Leben der Königsfamilie. Bei der Besichtigung der großen Küche waren neben zahlreichen historischen Küchenutensilien, auch die Vorgänger der heutigen Wärmflasche zu sehen. Der damalige technische Fortschritt und auch der Erfindungsreichtum ließen die Teilnehmer staunen.

Auch wenn alle Teilnehmer am Ende der abendlichen Führung durch das ungeheizte Schloss trotz warmer Kleidung sehr durchgefroren waren, hatten alle viel Spaß und waren begeistert von der eindrucksvollen Geschichte und der Marienburg selbst. Allerdings wollte letztendlich doch niemand mehr im Schloss wohnen.