Der WIR e. V. Stammtisch mit 15 Teilnehmer/-innen ging auf eine olfaktorische Reise und begab sich in die Welt des Kaffees. Die Ursprünge des Kaffees, seine Entdeckung, und seinen weiten Weg bis nach Deutschland standen auf der Tagesordnung. Letzteres konnten die Teilnehmer/-innen des Stammtisches schon fast nachvollziehen, da auch deren Anreise bis ins Kaffeedorf Heeßel durch die Messe Agritechnica einer Wanderung durch einen dichtbewachsenen Urwald glich.
Mit nur 20 Minuten Verspätung haben sich alle einen Weg freigeschlagen und konnten im gemütlichen Café der „großen Rösterei“ in Heeßel Platz nehmen. Frau Filiz Wulf übernahm die weitere Leitung der Expedition „Genußreise Kaffee“. Von Äthiopien, dem Land wo die Wurzeln des Kaffees liegen, über Brasilien, ein Land mit einer der höchsten Anbauquoten der Kaffeepflanze, bis nach Asien, ein Kontinent der langsam den Kaffee für sich entdeckt, führten uns die Aromen.
Wenn die Teilnehmer/-innen gedanklich schon in diesen Ländern hielten, gab es auch etwas für die Sinne: sie durften Kaffee aus Äthiopien, Brasilien und Indien natürlich schmecken, riechen, fühlen und sehen, aber auch hören!
Das schwarze Heißgetränk ist mehr als die tägliche Koffeindosis, er kann fruchtig, holzig, schokaldig oder erdig sein. Allein diese Aromen kann man einem frisch aufgebrühten Kaffee nur durch das Riechen entlocken. Damit die Aromen sich auch im Mund ausbreiten können war das Schlürfen hier nicht nur erlaubt, sondern auch explizit erwünscht. Ca. 80 Prozent der Aromen werden über die Nase aufgenommen, nur 20 Prozent über den Mund.
Beim Spüren war zu erkennen, dass auch die Kaffeekirschen, die Frucht in der die Bohnenwachsen, und Kaffeebohnen an sich unterschiedliche Merkmale aufweisen. Der Arabicakaffee wird vorwiegend im Hochland angebaut, ab ca. 1000 Metern, und die Kaffeebohne weist einen geschwungenen Spalt in der Mitte auf. Der Robustakaffee wird idealerweise im Flachland angebaut. Die Robustabohne besitzt eine gerade Kerbe.
Fast alle Sinne wurden bedient, aber wie kann man denn den Kaffee hören? Das Schlüsselwort lautet „First Crack“. Beim Rösten der Bohnen kommt es zu einem sogenannten „First Crack“. Beim Handrösten konnten wir nach einigen Anläufen die ersten Bohnen knacken hören. Das Knacken signalisiert den Beginn, dass die Bohne die ersten Aromen freisetzt. Sie gilt somit als leicht geröstet. Falls ein „Second Crack“ ertönt, ist die Bohne zu lang geröstet und nicht mehr für Kaffee zu gebrauchen.
Mit frischem Filterkaffee, Cappuccino oder Espresso in der Hand, war es ein guter Stammtisch der vorallem auch zu Gesprächen zwischen den Mitgliedern einlud.